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Eurydice

EACEA National Policies Platform:Eurydice
Sonstige Dimensionen der Internationalisierung im Elementar- und Schulbildungsbereich

Germany

13.Mobilität und Internationalisierung

13.4Sonstige Dimensionen der Internationalisierung im Elementar- und Schulbildungsbereich

Last update: 25 March 2024

Europäische, globale und interkulturelle Dimension der Lehrplanentwicklung

Europabildung

Ihre Leitvorstellungen zur europäischen Dimension im Schulwesen legte die Kultusministerkonferenz erstmals im Juni 1978 in der Empfehlung "Europa im Unterricht" dar, die zuletzt im Oktober 2020 neu gefasst wurde. Gemäß der Neufassung hat die Schule die Aufgabe, die Europakompetenz, d. h. neben europabezogenen Kenntnissen vor allem interkulturelle Kompetenz, Partizipations- und Gestaltungskompetenz sowie Mehrsprachenkompetenz, bei Kindern und Jugendlichen zu fördern und somit das Bewusstsein einer europäischen Identität als Ergänzung zu den lokalen, regionalen und nationalen Identitäten zu ermöglichen. Auch soll die Schule dazu beitragen, dass ein Bewusstsein europäischer Zusammengehörigkeit entsteht und Verständnis dafür entwickelt wird, dass in vielen Lebensbereichen und in den Regionen europäische Bezüge wirken und europäische Entscheidungen erforderlich sind. Die Schule hat zudem die Aufgabe, Interesse und Akzeptanz gegenüber der Vielfalt von Sprachen und Kulturen zu wecken und auszubauen.

Zur Erschließung der europäischen Dimension in Unterricht und Erziehung leisten grundsätzlich alle Fächer und Lernbereiche der Schule in allen Schulstufen und -arten einen Beitrag. Aus ihrer jeweils eigenständigen Perspektive heraus tragen sie über die Jahrgangsstufen hinweg zur Europabildung bei. Dabei baut Europabildung auf Fachwissen und fachspezifischen Kompetenzen auf. Die Lehr- und Bildungspläne der Länder enthalten ausdrückliche Ziele, Kompetenzerwartungen und Inhaltsfelder zum Erwerb von Europakompetenz. Die Befähigung der Schülerinnen und Schüler zur Teilhabe am sozialen, kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Geschehen in Europa gehört zu den vorrangigen und verpflichtenden Zielen des Unterrichts.

Einen wesentlichen Beitrag leisten dazu die Fächer des gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfelds und die Fremdsprachen, während die musisch-künstlerischen Fächer einen direkten Zugang zu den kulturellen Traditionen Europas vermitteln. Die aktiven Beiträge aller weiteren Fächer der allgemeinbildenden und der berufsbildenden Schulen zur Förderung des europäischen Bewusstseins sind unabdingbare Bestandteile eines europäischen Gesamtkonzeptes in der Schule. Dabei ist die Entwicklung des europäischen Bewusstseins als Urteils- und Handlungskompetenz zu erweitern auf die Erfahrungen in gelebter Demokratie (z. B. Wahl der Klassensprecherin oder des Klassensprechers, Teilnahme an Juniorwahlen und an Podiumsdiskussionen anlässlich der Wahlen zum Europäischen Parlament etc.).

Europabildung ist Aufgabe der gesamten Schulgemeinschaft und Bestandteil des Schullebens. In diesem Zusammenhang werden Aspekte der Europabildung in die Lernumgebung einer Schule eingebettet.

Im Oktober 2020 hat die Kultusministerkonferenz den Beschluss „Berufliche Bildung als Chance für Europa“ verabschiedet. Der Beschluss hält fest, dass Europabildung nicht ausschließlich Aufgabe eines einzelnen Faches sein kann. Gemäß dem pädagogischen Konzept der Handlungsorientierung sollen in beruflichen Bildungsgängen europabezogene Themen nicht isoliert behandelt, sondern im Sinne einer ganzheitlichen Unterrichtskultur als integrative Bestandteile über mehrere Fächer, Lernfelder, Schul- und Ausbildungsjahre hinweg verankert werden. Dabei sollen die Heterogenität der Schülerschaft beruflicher Schulen, die unterschiedlichen individuellen und beruflichen Erfahrungen sowie die verschiedenen kulturellen Hintergründe der Einzelnen wo immer möglich für den Unterricht genutzt werden.

Deutsche Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte nutzen die durch die Bildungsprogramme der Europäischen Union gegebenen Möglichkeiten zum Erwerb europaweiter fachlicher, methodischer, sprachlicher und interkultureller Kompetenzen.

Fremdsprachen

Einen zentralen Beitrag dazu, die europäischen Nachbarn und das gemeinsame kulturelle Erbe kennen zu lernen und die Bereitschaft und Fähigkeit zur Verständigung zu entwickeln, leistet der Fremdsprachenunterricht. Zugleich ermöglicht er den Erwerb interkultureller und sprachlich-kommunikativer Kompetenzen. Dem Fremdsprachenunterricht wird traditionell in Deutschland große Bedeutung beigemessen, in den letzten Jahren ist noch eine Intensivierung und Diversifizierung zu verzeichnen.

In allen Ländern ist fremdsprachlicher Unterricht bereits im Lehrplan der Grundschulen als Pflichtfach in den Jahrgangsstufen 3 und 4 fest verankert. Zum Teil geschieht dies im Rahmen grenzüberschreitender regionaler Projekte zur Zusammenarbeit im Schulwesen. An beruflichen Schulen wird der Fremdsprachenunterricht, auch fachbezogen, intensiviert. Die Zahl der Schülerinnen und Schüler mit Unterricht in den weniger verbreiteten Fremdsprachen Italienisch und Spanisch hat in den letzten Jahren merklich zugenommen, in Nachbarschaftsregionen wird Dänisch, Niederländisch, Polnisch und Tschechisch unterrichtet. Im Dezember 2011 hat die Kultusministerkonferenz "Empfehlungen der Kultusministerkonferenz zur Stärkung der Fremdsprachenkompetenz" beschlossen. Der Bericht der Kultusministerkonferenz „Fremdsprachen in der Grundschule – Sachstand und Konzeptionen 2013“ gibt einen Überblick über die Kompetenzbereiche und -erwartungen in den Lehrplänen und das Sprachenangebot sowie die Organisationsstrukturen des fremdsprachlichen Unterrichts in den Grundschulen der Länder.

Bilinguale Unterrichtsangebote wurden zunächst an Gymnasien entwickelt und sind nunmehr in zunehmendem Maße auch in Grundschulen, Realschulen, Schularten mit mehreren Bildungsgängen und im berufsbildenden Bereich vertreten. In allen Ländern wird bilingualer Unterricht sowohl im Rahmen bilingualer Züge als auch als bilingualer Sachfachunterricht insbesondere in den gesellschaftswissenschaftlichen Fächern angeboten. Dies betrifft in allen Ländern die Sprachen Englisch und Französisch. Nähere Informationen sind dem Bericht der Kultusministerkonferenz „Konzepte für den bilingualen Unterricht“ vom Oktober 2013 zu entnehmen.

Eine besondere Variante der bilingualen Züge ist der Bildungsgang mit deutsch-französischem Profil zum gleichzeitigen Erwerb der deutschen Allgemeinen Hochschulreife und des französischen Baccalauréat, der auf deutscher Seite zurzeit an mehr als jeweils 80 Schulen in Deutschland und Frankreich Schulen angeboten wird. Ein nach den Bestimmungen der/des "International Baccalaureate Organisation/Office du Baccalauréat International" (IBO/OBI) erworbener Abschluss des Middle Years Programme (MYP) wird als dem Mittleren Schulabschluss gleichwertig anerkannt, wenn er nach einem Besuch von mindestens zehn aufsteigenden Jahrgangsstufen an Schulen mit Vollzeitunterricht erworben worden ist und die Bedingungen der „Vereinbarung über die Anerkennung des ‚Middle Years Programme‘“ erfüllt. Ein nach den Bestimmungen der/des "International Baccalaureate Organisation/Office du Baccalauréat International" erworbenes "International Baccalaureate Diploma/Diplôme du Baccalauréat International" (IB) wird als Hochschulzugangsberechtigung anerkannt, wenn es nach einem Besuch von mindestens zwölf aufsteigenden Jahrgangsstufen an Schulen mit Vollzeitunterricht erworben worden ist und die Bedingungen der „Vereinbarung über die Anerkennung des ‚International Baccalaureate Diploma/Diplôme du Baccalauréat International‘“ erfüllt. Beide Vereinbarungen sind 2022 aktualisiert worden.

Im „Vertrag von Aachen“ über die deutsch-französische Zusammenarbeit und Integration vom Januar 2019 haben Deutschland und Frankreich vereinbart, jeweils eine Strategie zu entwickeln, um zur Erhöhung der Anzahl der Schülerinnen und Schüler sowie der Studierenden beizutragen, die die Partnersprache erlernen. Grenzüberschreitende Begegnungen tragen zur interkulturellen Bildung bei. Die „Strategie zur Förderung der französischen Sprache in Deutschland sowie die Strategie zur Förderung der deutschen Sprache in Frankreich“ vom November 2022 wurde von der Kultusministerkonferenz sowie vom Ministère de l’Education Nationale et de la Jeunesse verabschiedet. Beiden Strategien ist eine Gemeinsame Erklärung vorangestellt, in der die historisch gewachsene besondere Freundschaft zwischen Deutschland und Frankreich in Europa hervorgehoben und die elementare Bedeutung von Sprache als Schlüssel zum gegenseitigen Verständnis zwischen jungen Menschen aus beiden Ländern besonders gewürdigt werden.

Im März 2015 hat die Kultusministerkonferenz eine neue „Rahmenvereinbarung über die Berufsschule“ verabschiedet. Um auf die Anforderungen einer globalisierten Arbeitswelt besser reagieren zu können, wurden die Möglichkeiten von Auslandsaufenthalten während der Ausbildung deutlich verbessert. Dazu zählen fremdsprachliche Unterrichtsangebote, die an die erworbenen Kenntnisse der allgemeinbildenden Schule anknüpfen und berufsspezifisch erweitert werden. Durch die Teilnahme an einer Prüfung können interessierte Auszubildende ein Zertifikat erwerben, das das erreichte Sprachniveau nach den Vorgaben des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprache (GER) dokumentiert.

Partnerschaften und Netzwerke

Unter der Leitaktion 2 „Partnerschaften für Zusammenarbeit“ fördert Erasmus+ im Schulbereich ein- bis dreijährige strategische Partnerschaften in unterschiedlichen Projekttypen (kleinere Partnerschaften, Kooperationspartnerschaften) und mit einer Kombination von Kostenbausteinen. In Deutschland wird die Aktion von der beim Pädagogischen Austauschdienst (PAD) des Sekretariats der Kultusministerkonferenz angesiedelten Nationalen Agentur Erasmus+ Schulbildung durchgeführt. An „Partnerschaften für Zusammenarbeit“ können im Schulbereich neben Schulen und vorschulischen Einrichtungen unterschiedliche Akteure mit thematischem Bezug zum Schulbereich teilnehmen, zum Beispiel Lehrkräftefortbildungsinstitute, Hochschulen oder Behörden. Auch bildungsbereichsübergreifende Projekte, deren thematischer Schwerpunkt im Schulbereich liegt, sind möglich. In der Regel sind an einer solchen Partnerschaft Einrichtungen aus mindestens drei Programmstaaten beteiligt.

Das digitale Netzwerk eTwinning als Teil des EU-Programms Erasmus+ ermöglicht es im Rahmen von Erasmus+ Lehrkräften aller Fächer, Schulformen und Jahrgangsstufen, Kontakte zu Partnerschulen in ganz Europa zu knüpfen und internetgestützte Unterrichtsprojekte zu verwirklichen. Die Teilnahme ist kostenlos. eTwinning bietet eine geschützte Lernumgebung mit Werkzeugen für die Umsetzung von Medienprojekten. Durch die Zusammenarbeit mit Partnerklassen in Europa können Schülerinnen und Schüler über eTwinning Fremdsprachen authentisch lernen sowie ihre Medienkompetenz verbessern. Ende 2020 waren aus Deutschland etwa 28.000 Lehrkräfte von rund 9.700 Schulen registriert. Im Verlauf der COVID-19-Pandemie seit Frühjahr 2020, als viele Schulen bestehende Partnerschaften nur digital fortsetzen konnten, hat eTwinning neue Impulse erhalten. Mit dem Start der European School Education Platform im Jahr 2022 wurde die eTwinning-Plattform neu gestaltet. Die Angebote von eTwinning insbesondere für die Partnersuche sowie für die Unterrichtsentwicklung und Lehrerbildung sind dort direkt zugänglich.

Im Jahr 2008 hat das Auswärtige Amt die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ (PASCH) ins Leben gerufen. Die Initiative vernetzt weltweit mehr als 2.000 Schulen, an denen Deutsch einen besonders hohen Stellenwert hat. Die PASCH-Partner beraten Schulleitungen, Ministerien und Schulen bei der Entwicklung des Deutschunterrichts. Entsandte Expertinnen und Experten der PASCH-Partner betreuen die Schulen vor Ort und unterstützen sie beim Ausbau des Deutschunterrichts. Der Austausch zwischen internationalen und deutschen PASCH-Schulen wird besonders gefördert. Ziel ist es, das Interesse der Schülerinnen und Schüler an Deutschland und der deutschen Sprache weltweit zu fördern. Lehrkräfte, Eltern, Schulleitungen und Bildungsbehörden sollen dafür gewonnen werden, sich für die deutsche Sprache und deren nachhaltige Verankerung im jeweiligen nationalen Bildungssystem zu engagieren. Zentrales Instrument für die Vernetzung der Partnerschulen untereinander und mit Schulen in Deutschland ist die Website der Initiative, die als zentrale interaktive Plattform des PASCH-Netzwerks dient und rund 600.000 Schülerinnen und Schüler weltweit verbindet. Vernetzungsangebote für die zunehmende Zahl der Alumni untereinander nach der Schulzeit und als Orientierungshilfe für Studium und Ausbildung bietet die Plattform www.pasch-alumni.de. Das Auswärtige Amt koordiniert die Partnerschulinitiative und setzt sie gemeinsam mit dem Bundesamt für Auswärtige Angelegenheiten –  Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) –, dem Goethe-Institut, dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und dem Pädagogischen Austauschdienst (PAD) des Sekretariats der Kultusministerkonferenz um.

Zu den Partnerschulen gehören die rund 134 Deutschen Schulen im Ausland und die etwa 1.100 Schulen in den nationalen Bildungssystemen der Partnerländer, die das Deutsche Sprachdiplom (DSD) der Kultusministerkonferenz anbieten. Die Prüfung zum Deutschen Sprachdiplom der Kultusministerkonferenz – Erste Stufe (DSD I) und Erste Stufe für berufliche Schulen (DSD I PRO) prüft Deutschkenntnisse auf dem Niveau A2/B1 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen (GER). DSD I und DSD 1 PRO – und damit auf B1 zertifizierte sprachliche Kompetenzen in Deutsch – gelten als Nachweis der notwendigen deutschen Sprachkenntnisse für den Zugang zu einem Studienkolleg in Deutschland. Die Prüfung zum Deutschen Sprachdiplom der Kultusministerkonferenz – Zweite Stufe (DSD II) prüft Deutschkenntnisse auf dem Niveau B2/C1 des GER. Ein DSD II gilt als Nachweis der deutschen Sprachkenntnisse, die für ein Hochschulstudium in Deutschland erforderlich sind.

Des Weiteren sind etwa 700 vom Goethe-Institut betreute Schulen Teil des PASCH-Netzwerks, die Deutsch als Unterrichtsfach eingeführt haben oder ausbauen wollen ("Fit-Schulen"), 27 Deutsch-Profil-Schulen sowie über 100 Schulen in Deutschland, die eine Partnerschaft mit einer PASCH-Schule im Ausland haben. Aufgabe des PAD ist es, durch langfristige Schulpartnerschaften einen Beitrag zur Förderung des Deutschunterrichts an ausländischen Schulen zu leisten und das Interesse am modernen Deutschland und seiner Gesellschaft zu fördern werden. Über gezielte Vermittlungsmaßnahmen und eine virtuelle Börse für Schulpartnerschaften sind bereits zahlreiche Partnerschaften mit Schulen im Ausland entstanden. An Deutschen Schulen im Ausland und an nationalen Schulen in den Partnerländern, die das Deutsche Sprachdiplom der Kultusministerkonferenz anbieten (DSD-Schulen), sowie an den vom Goethe-Institut betreuten "Fit-Schulen" werden mehr als eine halbe Million Schüler unterrichtet; die Schülerzahlen steigen kontinuierlich.

Darüber hinaus werden DSD I-Prüfungen im Rahmen binationaler Kooperationen (DSD-Länderprojekte/regionale Kooperationen im DSD-Bereich) an teilnehmenden Schulen auf der Grundlage gemeinsamer Absichtserklärungen bzw. Rahmenvereinbarungen durchgeführt.

Der Pädagogische Austauschdienst (PAD) des Sekretariats der Kultusministerkonferenz unterstützt zudem Schulen, die internationale Austauschmaßnahmen durchführen, durch die Kooperation mit Stiftungen. So werden durch die Initiative „JIA-Schulpartnerschaften“ der Deutsche Telekom Stiftung Schulen gefördert, die MINT-orientierte Projekte mit Schulen in Osteuropa durchführen. Gemeinsam mit dem PAD fördert die Deutsche Telekom-Stiftung die Hospitation angehender MINT-Lehrkräfte in Osteuropa. Über den Schulpartnerschaftsfonds Deutschland-China, der über das Bildungsnetzwerk China der Stiftung Mercator gefördert wird, werden bis Ende 2023 Leuchtturm-Projekte im deutsch-chinesischen Schulaustausch unterstützt. 

Das Auslandsschulwesen ist ein zentrales Element der Auswärtigen Kultur und Bildungspolitik (AKBP). Leitlinien des Auslandsschulwesens sind die Begegnung zwischen Gesellschaft und Kultur Deutschlands und des Gastlandes, die Sicherung und der Ausbau der Schulversorgung deutscher Kinder im Ausland sowie die Förderung des Deutschunterrichts im ausländischen Schulwesen. Die gemeinsame Abstimmung zwischen Bund und Ländern betreffend die schulische Arbeit im Ausland erfolgt im Bund-Länder-Ausschuss für schulische Arbeit im Ausland (BLASchA).

Deutsche Schulen im Ausland sind Orte der Begegnung und des interkulturellen Dialogs. Mit bilingualen Unterrichtsangeboten und den binationalen Bildungsgängen und Abschlüssen an Deutschen Schulen im Ausland trägt das Auslandsschulwesen zur Wertschätzung und Internationalisierung der deutschen Abschlüsse im Ausland bei.

Am Ende der Schulzeit steht in der Regel ein deutscher oder binationaler Abschluss: Vergeben werden der deutsche Erste Schulabschluss, der Mittlere Schulabschluss, die Fachhochschulreife und das Abitur. Daneben können Abschlüsse des Sitzlandes und Abschlüsse der International Baccalaureat Organisation (IBO) erworben werden, die unter bestimmten Bedingungen zum Hochschulzugang in Deutschland führen können.

Im Sekundarbereich I werden an den Deutschen Schulen im Ausland grundsätzlich alle Bildungsgänge angeboten. Die Formen der Differenzierung werden nach Bedarf angewendet und erfolgen nach Zielen und Vorgaben der Kultusministerkonferenz. Die Abschlüsse und Berechtigungen am Ende der Sekundarstufe I werden seit 2008 auf der Grundlage von zentral gestellten schriftlichen Prüfungsaufgaben bzw. Klassenarbeiten der Kultusministerkonferenz erworben.

Weltweit einheitlich hat die Kultusministerkonferenz ab dem Jahr 2016 an Deutschen Schulen im Ausland das Deutsche Internationale Abitur für Unterricht und Prüfungen der gymnasialen Oberstufe eingerichtet. Innerhalb des deutschen Abiturs kann zukünftig bis zur Hälfte des Unterrichts auf Englisch oder in der Sprache des Landes stattfinden, in dem die Deutsche Schule ihren Sitz hat. Das Deutsche Internationale Abitur ermöglicht ebenfalls, dass Fächer und Prüfungen des Sitzlandes berücksichtigt werden können. Voraussetzung dafür ist es, gemeinsam mit dem Partnerland entsprechende Vereinbarungen zu schaffen. Der Erwerb der deutschen Sprache auf dem Niveau einer Erstsprache bleibt dafür die Grundlage.

Mit der Stärkung der Stellung bilingualer und fremdsprachiger bzw. landesssprachiger Elemente in den Abschlüssen setzt die Kultusministerkonferenz ein Zeichen für die interkulturelle Begegnung und den Austausch mit anderen Bildungssystemen und Bildungstraditionen. Alle deutschen Bildungsgänge im Ausland zielen auch weiterhin auf die Durchlässigkeit zu den Bildungsgängen in Deutschland und den Anschluss an jeweils höhere deutsche Bildungsgänge und Abschlüsse.

Nähere Informationen zur Vermittlung von Freiwilligen im Rahmen des Freiwilligendienstes "kulturweit" und zum Austausch von Freiwilligen mit Frankreich in Zusammenarbeit mit dem Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW) durch den Pädagogischen Austauschdienst (PAD) des Sekretariats der Kultusministerkonferenz sind hier zu entnehmen.

Gemeinsam mit der Fulbright-Kommission werden Fortbildungen für Lehrkräfte und angehende Lehrkräfte in den USA organisiert.