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EACEA National Policies Platform:Eurydice
Bildungsfinanzierung

Germany

3.Bildungsfinanzierung

Last update: 6 March 2024

Die Bildungsfinanzierung aus öffentlichen Haushalten basiert auf folgenden Rahmenbedingungen:

  • Die Bildungseinrichtungen befinden sich überwiegend in öffentlicher Trägerschaft.
  • Sie werden überwiegend aus öffentlichen Haushalten finanziert.
  • Bestimmte Gruppen von Lernenden erhalten staatliche Ausbildungsförderung, die der Finanzierung ihrer Lebenshaltung und Ausbildung dient.
  • Die staatliche Finanzierung des Bildungssystems geschieht in Entscheidungsprozessen im politisch-administrativen System, in denen verschiedene Formen staatlicher Bildungsausgaben nach Zuständigkeit von Bund, Ländern und Kommunen sowie nach bildungspolitischen und sachlichen Erfordernissen aufeinander abgestimmt werden.

Öffentliche Bildungsausgaben

Im vertikal gestuften politisch-administrativen System der Bundesrepublik Deutschland lassen sich drei Ebenen von Gebietskörperschaften unterscheiden: 1) Bund; 2) Länder; 3) Kreise, kreisfreie Städte und Gemeinden. Auf allen drei Ebenen werden Entscheidungen getroffen, die die Bildungsfinanzierung betreffen, doch werden die öffentlichen Bildungsausgaben zu über 90 Prozent von den Ländern und den Kommunen getragen.

Seit 2008 erstellt das Statistische Bundesamt jährlich im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und im Einvernehmen mit der Ständigen Konferenz der Kultusminister in der Bundesrepublik Deutschland (Kultusministerkonferenz) den Bildungsfinanzbericht. Im Bildungsfinanzbericht werden die wichtigsten verfügbaren Informationen zu den Bildungsausgaben zusammengefasst. Der Bildungsfinanzbericht ist Teil der Bildungsberichterstattung, die kontinuierlich datengestützte Informationen über Rahmenbedingungen, Input, Verläufe, Ergebnisse und Wirkungen von Bildungsprozessen bereitstellt. Er dient als Grundlage für die folgenden Ausführungen zu den Ausgaben in den einzelnen Bildungsbereichen.

Die Bildungsausgaben (Grundmittel) von Bund, Ländern und Gemeinden werden in der Abgrenzung der Finanzstatistik der öffentlichen Haushalte nachgewiesen. Im Jahr 2022 haben die öffentlichen Haushalte gemäß Bildungsfinanzbericht insgesamt 176,3 Milliarden Euro für Kindertageseinrichtungen, allgemeinbildende und berufliche Schulen, Hochschulen, die Förderung von Schülern und Studierenden, das sonstige Bildungswesen sowie Jugendarbeit und Jugendverbandsarbeit aufgewendet. Davon entfielen auf den Bund 12,5 Milliarden Euro, auf die Länder 122,0 Milliarden Euro und auf die Gemeinden 41,8 Milliarden Euro. Dies entspricht 6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts und 20,2 Prozent des öffentlichen Gesamthaushaltes.

Bildungsbudget

Nach internationaler Abgrenzung gemäß ISCED-Gliederung betrugen die Bildungsausgaben in Deutschland im Jahr 2020 insgesamt 219,9 Milliarden Euro für den Elementarbereich, Schulen und den schulnahen Bereich, den tertiären Bereich, Sonstiges sowie übrige Ausgaben. Zusätzliche bildungsrelevante Ausgaben beliefen sich auf 21,3 Milliarden Euro für die betriebliche Weiterbildung, weitere Bildungsangebote sowie die Förderung von Weiterbildungsteil-nehmerinnen und -teilnehmern. Das Bildungsbudget umfasste damit im Jahr 2020 insgesamt 241,2 Milliarden Euro. Dies entspricht 7,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Davon trugen der Bund 11,8 Prozent, die Länder 53,2 Prozent, die Kommunen 18,4 Prozent, der private Bereich 16,4 Prozent und das Ausland 0,4 Prozent zu den Bildungsausgaben bei. Der Zahlungsverkehr zwischen den öffentlichen Haushalten wurde bei dieser Berechnung berücksichtigt.

Von den Ausgaben nach internationaler Abgrenzung gemäß ISCED-Gliederung entfielen im Jahr 2020 auf den Elementarbereich 37,4 Milliarden Euro (Bund 0,5 Mrd. Euro, Länder 14,1 Mrd. Euro, Gemeinden 20,1 Mrd. Euro), auf Schulen und den schulnahen Bereich 110,9 Milliarden Euro (Bund 6,8 Mrd. Euro, Länder 73,0 Mrd. Euro, Gemeinden 19,1 Mrd. Euro, auf den Tertiärbereich 45,8 Milliarden Euro (Bund 7,3 Mrd. Euro, Länder 30,2 Mrd. Euro, Gemeinden 0,3 Mrd. Euro, auf Sonstiges 3,0 Milliarden Euro (Bund 0,3 Mrd. Euro, Länder 2,4 Mrd. Euro, Gemeinden 0,4 Mrd. Euro). Die Ausgaben der privaten Haushalte für Bildungsgüter und Bildungsdienste außerhalb von Bildungseinrichtungen betrugen 6,9 Milliarden Euro. Für die Förderung von Bildungsteilnehmenden in ISCED-Bildungsgängen wurden 15,9 Milliarden Euro ausgegeben (Bund 8,8 Mrd. Euro, Länder 5,4 Mrd. Euro, Gemeinden 1,7 Mrd. Euro).

Von den zusätzlichen bildungsrelevanten Ausgaben in nationaler Abgrenzung entfielen auf die betriebliche Weiterbildung 11,0 Milliarden Euro (Bund 0,3 Mrd. Euro, Länder 0,6 Mrd. Euro, Gemeinden 0,4 Mrd. Euro, privater Bereich 9,8 Mrd. Euro), auf Ausgaben für weitere Bildungsangebote 8,9 Milliarden Euro (Bund 3,1 Mrd. Euro, Länder 2,5 Mrd. Euro, Gemeinden 2,4 Mrd. Euro, privater Bereich 0,9 Mrd. Euro) und auf die Förderung von Teilnehmen-den an Weiterbildung durch den Bund 1,3 Milliarden Euro.

Das Gesamtbudget für Bildung, Forschung und Wissenschaft belief sich im Jahr 2020 auf 334,2 Milliarden Euro. Dies entspricht 9,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.

Die Kosten für die betriebliche Ausbildung im Rahmen des dualen Systems werden zum überwiegenden Teil von der Wirtschaft und den sonstigen ausbildenden Betrieben und Einrichtungen getragen. Die Berufsschulen, die gemeinsam mit den Betrieben den Bildungsauftrag im dualen System erfüllen, werden aus öffentlichen Mitteln finanziert.