Die Finanzierung im Liechtensteinischen Bildungssystem gestaltet sich je nach Bildungsstufe unterschiedlich. Die Hauptverantwortung liegt beim Staat, der gemäss der Verfassung (Art. 17) das Unterrichts- und Bildungswesen unterstützt und fördert. Neben dem landesinternen Schulwesen ermöglicht Liechtenstein Schul- und Studienplätze an ausländischen Institutionen (Finanzierung von Bildungsangeboten) und gewährt auf der Grundlage des Stipendiengesetzes Ausbildungsbeihilfen (einkommensabhängige Finanzierung der Bildungsnachfrage).
Neben dem Staat und den Gemeinden als Schulträgerinnen der Primarschulen beteiligen sich auch die Wirtschaft und Private an den Aufwendungen.
Der Unterricht an den öffentlichen Schulen ist unentgeltlich, dies gilt auch für die Lehrmittel für Kinder im schulpflichtigen Alter. An den Schulen der Sekundarstufe II wird ein Elternbeitrag für die Lehrmittel erhoben.
Aus der Erteilung einer Bewilligung für die Errichtung und Führung einer Hochschule entsteht kein Anspruch auf Staatsbeiträge. Solche werden auf der Grundlage einer Leistungsvereinbarung zwischen einer Hochschule und der Regierung ausgerichtet oder sofern ein Gesetz die Ausrichtung eines Staatsbeitrages an eine bestimmte Hochschule vorsieht. Als öffentlich-rechtliche Stiftung wird die Universität Liechtenstein vom Staat subventioniert bzw. getragen.
Im Bereich der Berufsbildung hat Liechtenstein keine eigenen Bildungsinstitutionen. Im Hochschulbereich wird durch die bestehenden Einrichtungen nur ein kleiner Bereich abgedeckt. Um dennoch Zugang zu allen Ausbildungsgängen für die Lernenden aus Liechtenstein zu ermöglichen, unterhält Liechtenstein diverse Staatsverträge mit angrenzenden Ländern (insbesondere der Schweiz) und einzelnen Bildungsinstitutionen, beteiligt sich finanziell an solchen (z.B. Ostschweizer Fachhochschule oder Interstatliche Maturitätsschule für Erwachsene St. Gallen/Sargans) und leistet Ausgleichszahlungen (Beiträge pro lernende Person).
Die Weiterbildung wird mehrheitlich privat finanziert.
Gemäss dem Amt für Statistik betrugen die öffentlichen Bildungsausgaben im Jahr 2022 CHF 198.8 Mio. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einer Zunahme um rund CHF 3.6 Mio. Von den CHF 198.8 Mio. wurden CHF 154.3 Mio. vom Land und CHF 44.4 Mio. von den Gemeinden finanziert.
Im Jahr 2023 wurden in Liechtenstein insgesamt CHF 447.8 Mio. für interne Forschung und Entwicklung (F+E) aufgewendet. Treiber waren dabei die privatwirtschaftlichen Unternehmen mit insgesamt CHF 436.8 Mio., wobei die liechtensteinischen Forschungseinrichtungen Aufwendungen von insgesamt CHF 10.3 Mio. und der Sektor Staat CHF 0.5 Mio. verzeichneten.
2023 waren in Liechtenstein 1’470 Personen im Bereich Forschung und Entwicklung tätig. Dabei zeigt sich die grosse Abhängigkeit von ausländischen Fachkräften. Nur gerade 18.9% der Beschäftigten verfügten über die liechtensteinische Staatsangehörigkeit. Frauen sind in den F+E-Berufen in der Unterzahl. 2023 lag der Frauenanteil insgesamt bei 22.4%.