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EACEA National Policies Platform:Eurydice
Entwicklungen und aktuelle strategische Prioritäten

Switzerland

8.Allgemeine und berufliche Erwachsenenbildung

8.2Entwicklungen und aktuelle strategische Prioritäten

Last update: 14 December 2023

Anhand der Botschaft zur Förderung von Bildung, Forschung und Innovation in den Jahren 2021-2024 lässt sich aufzeigen, welche politischen Entwicklungen für die Schweiz momentan und in Zukunft von Bedeutung sind. Zunehmend wichtig wird auch die Frage, inwiefern sich die Digitalisierung auf die privaten Anbieter von Weiterbildungen auswirkt. Die Corona-Pandemie hat die Digitalisierung im Weiterbildungsbereich stark beschleunigt. Dies ist mit Investitionen in die technologische Ausrüstung und Weiterbildung der Ausbildner verbunden. Nach einer durch den Lockdown bedingten Verlagerung der Angebote in den Online-Modus integrieren Anbieter nun vermehrt digital gestützte Angebote in ihr Portfolio.

Weiterbildung wird als ein zentrales Instrument angesehen, um die Bevölkerung auf die Herausforderungen der Digitalisierung vorzubereiten. Weiterbildungen im Bereich von digitalen Grundkompetenzen, die den Erwerbstätigen helfen, mit dem technologischen Wandel Schritt zu halten, werden vom Bund bzw. von den Kantonen direkt unterstützt.

Daneben möchten Bund und Kantone gemeinsam die Grundkompetenzen von Erwachsenen besonders in den Bereichen Lesen, Schreiben, mündliche Ausdrucksfähigkeit in der lokalen Amtssprache sowie Grundkenntnisse der Mathematik stärken. Das Weiterbildungsgesetz sieht dafür Finanzhilfen des Bundes an die Kantone vor. 21 Kantone haben eine entsprechende Programmvereinbarung mit dem Bund für die BFI-Periode 2021-2024 unterzeichnet. Ein in Bezug auf die Förderung wichtiges Projekt, stellt die Kampagne "Einfach besser" dar. Ziel dieser nationalen Kampagne ist, Erwachsene, welche Schwierigkeiten im Bereich der Grundkompetenzen haben, zu einem Kursbesuch für Lesen, Schreiben, Rechnen oder Computer zu motivieren. Weiter soll die breite Öffentlichkeit sensibilisiert werden. Private Betriebe können beim Bund oder dem jeweiligen Kanton ein Gesuch zur finanziellen Unterstützung von kurzen Schulungen ihrer Mitarbeitenden in Grundkompetenzen einreichen. Die Schulungen erfolgen direkt im Betrieb und werden über eine Pauschale pro Lektion und Teilnehmern unterstützt.

Eine weitere Herausforderung, welche sich für die Schweiz in Zukunft weiterhin stellt, ist die Beteiligungsdisparität an Weiterbildungen. So sind die Teilnahmequoten bei Personen ohne nachobligatorischen Abschluss im Vergleich zu den anderen Personengruppen gering. Somit besteht in der Schweiz in der Weiterbildung eine Kluft zwischen schlechten und besser qualifizierten Personen. Fehlende Grundkompetenzen können ein Grund dafür sein. Deshalb investieren Bund und Kantone in diesen Bereich. Weiter haben Bund, Kantone sowie Organisationen der Arbeitswelt im Zuge der Initiative Berufsbildung 2030 mehrere Projekte gestartet. Eines davon (viamia: Kostenlose Standortbestimmung für Erwachsene ab 40 Jahren) sieht beispielsweise die Ermöglichung einer regelmässigen kostenlosen Standortbestimmungen für Personen ab 40 vor. Dabei sollen anstehende berufliche Veränderungen und ein allfälliger Weiterbildungsbedarf frühzeitig erkannt werden.