Die Primarstufe – inklusive zwei Jahre Kindergarten oder die ersten beiden Jahre einer Eingangsstufe - umfasst 8 Jahre. Ausnahme ist der Kanton Tessin, für dessen siebenjährige Primarstufe gemäss der Interkantonalen Vereinbarung über die Harmonisierung der obligatorischen Schule (HarmoS-Konkordat) eine Sonderregelung besteht.
Die Schülerinnen und Schüler der Primarstufe entwickeln und entfalten ihre intellektuellen und schöpferischen sowie körperlichen und musischen Fähigkeiten. Sie entwickeln grundlegende Kompetenzen und kulturelle Identität sowie Verantwortungsbewusstsein gegenüber sich selbst, der Umwelt, ihren Mitmenschen und der Gesellschaft und werden damit für das Lernen auf der Sekundarstufe I sowie auf lebenslanges Lernen vorbereitet.
In der Primarstufe besuchen Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichem Entwicklungsstand, unterschiedlicher Leistungsfähigkeit, sozialer und sprachlicher Herkunft sowie unterschiedlichem Verhalten den gleichen Unterricht. Diese Heterogenität bezüglich Leistungen und Begabungen sowie kultureller Herkunft stellt die Schule vor grosse Herausforderungen. Mit entsprechenden Massnahmen gewährleistet die Schule ein gemeinsames Lernen.
Die überwiegende Mehrheit der Schülerinnen und Schüler besucht öffentliche Schulen. Rund 4% der Schülerinnen und Schüler absolvieren die Primarstufe an einer privaten, nicht oder nur teilweise subventionierten Schule (BFS 2019).
Die Kantone sind zuständig für die gesamte obligatorische Schule. Die Gemeinden mit ihren Schulen organisieren den Schulbetrieb. Der Besuch der öffentlichen obligatorischen Schule ist für alle Kinder unentgeltlich.
Rechtliche Grundlagen für die obligatorische Schule sind:
- die Bildungsartikel in der Bundesverfassung (Art. 19 und Art. 62 BV)
- das Konkordat über die Schulkoordination (Schulkonkordat)
- die Interkantonale Vereinbarung über die Harmonisierung der obligatorischen Schule (HarmoS-Konkordat)
- kantonale Schul- und Bildungsgesetze